Nutzen Sie Ihre Kartons für den Export oder haben diese eine lange Logistik- oder Lieferkette? Dann sollten Sie über eine Verstärkung nachdenken! Auch der robusteste 2- oder 3-wellige Karton für den Export ist nur so sicher, wie sein Verschluss. Wird ein herkömmliches Packband im Laufe des Transports beschädigt, kann auch ein kleiner Riss dazu führen, dass es auf Dauer komplett einreisst. Damit ist Ihr Inhalt nicht mehr optimal gegen Herausfallen oder unerwünschten Zugriff geschützt. Fäden können dabei behilflich sein, denn ein Faden kann stark sein. Das weiss jeder, der schon einmal versucht hat, mit blossen Händen ein loses Fadenende an einem Kleidungsstück abzureissen. Und gleich mehrere Fäden gleichzeitig zu durchtrennen, ist nahezu unmöglich, seien sie auch noch so dünn. Dieser Effekt ist in mehreren Packbändern zu Ihrem Vorteil verarbeitet!
Fadenverstärkte Klebebänder mit Polyesterfäden
Fadenverstärkten PP Packbänder beispielsweise gewähren eine sehr hohe Reissfestigkeit durch eingesiegelte Polyesterfäden. Das Klebeband eignet sich daher zum Verschliessen von mittelschweren bis schweren Verpackungen. Und das so zuverlässig, dass mit diesem Packband Material gespart werden kann, denn schon ein Streifen genügt für die Sicherheit! Beim Nassklebeband (Trägermaterial ist Papier, der Kleber besteht aus Pflanzenleim) sorgt die Verstärkung dafür, dass sich auch dieses naturgemäss leicht zu zerreissende Klebeband fadenverstärkt ebenfalls für das Verschliessen von mittelschweren bis schweren Kartonagen eignet.
Filament: Glasfaserfäden machen das Klebeband widerstandsfähig
Das Klebeband mit der höchsten Reissfestigkeit ist jedoch das Filamentband: Hier werden Glasfasern entweder längs oder aber längs und quer eingearbeitet. Dadurch entstehen fadenverstärkte Klebebänder mit eine Reissfestigkeit von bis zu 575 Newton per 25 Millimeter. Daher eignet sich das Filamentband besonders zum Verschliessen von Schwer- und sogar Gefahrgutverpackungen, auch für den Export.
Der Begriff „Filament“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Fadenwerk“. Er beschreibt damit das Geheimnis des verstärkten Klebebands recht genau: In das Polypropylen (PP) Klebeband werden zusätzliche Fasern aus Silizium (also Glas) eingearbeitet. Deshalb spricht man in diesem Fall von glasfaserverstärktem Kunststoff. Das PP-Band für sich hat bereits gute Eigenschaften für den sicheren Verschluss: Es hat eine hohe Klebkraft und eine hohe Reissfestigkeit. Allerdings ist es anfällig gegenüber Beschädigungen. Wird ein PP-Band unter Spannung durchstochen, reisst es im Gegensatz zum PVC Packband komplett durch. Der berühmte Kuli-Test mit einem Kugelschreiber zeigt das:
Fadenverstärkte Klebebänder mit geprüfter Belastbarkeit
Zum Prüfen der Belastbarkeit eines Klebebandes bezüglich der Reissfestigkeit gibt es eigens spezielle Prüfmaschinen, die ein 25mm breites Stück Klebeband bis an seine Grenzen bringen. Dafür wird das Klebeband an beiden Enden eingeklemmt und der Zug kontinuierlich erhöht. Und das Filamentband hält dabei wie gesagt einen Zug bis zu 575 Newton aus – das entspricht einer Kraft von umgerechnet knapp 60kg!
Doch auch mit dem einfachen Kugelschreiber-Test, lässt sich die Belastbarkeit eindrucksvoll demonstrieren: Dabei werden die Klebebänder unter Spannung mit einem Kugelschreiber oder einem anderen spitzen Gegenstand durchstochen. Reisst das Band komplett durch, handelt es sich in der Regel um ein Packband aus Polypropylen (PP). Bleibt nur ein Loch zurück, handelt es sich um ein Klebeband aus Polyvinylchlorid (PVC).
Filamentbänder im Test
Die Filamentbänder kombinieren gewissermassen die positiven Eigenschaften eines PP Bands mit hoher Reissfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Beschädigungen:
Ein Filamentband reisst bei Durchstossen oder anderweitiger Beschädigung nicht ein. Die eingearbeiteten Bündel aus zahlreichen hauchdünnen, parallel angeordneten Glasfasern (auch „Roving“ genannt) haben eine weitaus höhere Reissfestigkeit und stoppen das weitere Einreissen des Bands. Auch ein Schnitt oder Riss am Rand des Bandes kann dem Filamentklebeband nichts anhaben.
Filamentband mit Verstärkung in Längsrichtung
Sie sind äussert widerstandsfähig gegen Penetration, trotz Durchlochen reisst das PP-Band nicht ab.
Trotz Beschädigung ist es in Querrichtung nicht einreissbar, in Längsrichtung schon.
Filamentband mit Verstärkung in Quer- und Längsrichtung
Filamentbänder mit Verstärkung in Quer- und Längsrichtung sind extrem widerstandsfähig gegen Penetration. Mit dem Kugelschreiber sind sie nicht zu durchstossen. Trotz Durchlochen mit einem sehr spitzen Gegenstand reisst das PP-Band nicht ab.
Weder in Quer- noch in Längsrichtung ist es einreissbar – trotz Beschädigung.
Die Glasfaserfäden haben eine höhere Reissfestigkeit als das Trägermaterial und steigern somit die insgesamte Reissfestigkeit, also die Belastung, die ein Band ertragen kann, bevor es reisst. Eine weitere wichtige Kennzahl für die Widerstandsfähigkeit eines Packbands ist die Reissdehnung oder Bruchdehnung. Diese beschreibt um wie viel Prozent sich ein Klebeband unter Belastung verlängert, bevor es reisst. Das Supra Plus Klebeband ist ebenfalls verstärkt, allerdings nicht mit Glas- sondern Polyesterfäden. Mit einer Bruchdehnnung von 165% kann es also um mehr als die Hälfte seiner Länge gedehnt werden, bevor es reisst. Es ist demnach sehr „zäh im Nehmen“ weil es dehnbar ist. Eine höhere Bruchdehnung kann jedoch auch ein Nachteil sein: Wenn ein Paket sicher verschlossen und somit z.B. vor unbefugtem Zugriff geschützt sein soll, dann sollte das Klebeband möglichst wenig nach- und somit preisgeben.
Wenn Sie also beim Versand auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie ein in Längsrichtung und Querrichtung mit Glasfaser verstärktes Klebeband wählen. Egal was Ihre Verpackung dann mitmachen muss, Ihr Klebeband bleibt intakt und Ihre Sendung kommt, sicher verschlossen und geschützt an.