Zahlungsmethoden im E-Commerce

6 min lesen24 Oktober 2019
Betrachtet man den Nutzerfluss eines Onlineshops wird schnell klar: Nicht jeder Besucher kauft auch ein. Und nicht jeder, der an einem Produkt interessiert ist und es in den Warenkorb legt, wird auch zum Käufer.
Dafür kann es viele Ursachen geben. Recht häufig liegen diese im Bereich der Nutzerführung der gesamten Website- und da insbesondere am Prozess der Produktauswahl bis hin zum tatsächlichen Kauf. Ein sehr grosser Faktor: Die Zahlungsmethode! Mit 73 % ist sie eine der Hauptgründe dafür, die Online-Bestellung abzurechen.
Ein Viertel aller Kaufabbrüche geht auf das Konto fehlender oder falscher Zahlungsmethoden!

Welche Zahlungsmethoden sind beliebt?

Laut statista sind die beliebtesten Zahlungsmethoden bei Onlinebestellungen in derScwheiz mit 76 % die altbekannte Kreditkarte und die Rechnung. Auf Platz 3 kommen mit 35 % die Mobile Payments, dicht gefolgt von der Postfinance-Debitkarte (32 %) und Paypal mit 31%.

Beliebte Zahlungsmethoden nicht immer auch umsatzstark

Grundsätzlich fällt also auf, dass nicht unbedingt die beliebteste Zahlungsmethode auch die umsatzstärkste ist. Dennoch sollte jeder Onlinehändler nicht nur die Umsätze, sondern auch die Kosten pro Zahlungsmethode sowie eine Risikobewertung einkalkulieren. Beim Kauf auf Rechnung werden generell zwar die meisten Umsätze generiert, die Kosten für den Shop sind zudem gering und die Bezahloption ist bei Kunden äusserst beliebt. Das ist allerdings nur dann der Fall, wenn Kunden die Rechnung auch zeitnah bezahlen. Ansonsten sorgt das notwendige Mahnverfahren, die Beauftragung von Inkassounternehmen sowie die dafür aufgewendete Arbeitszeit für zusätzliche Kosten und im schlimmsten Fall für Zahlungsausfälle.

Auswahl der Bezahlmöglichkeit ist erfolgsentscheidend

Es gibt direkte und indirekte Zahlungsmethoden im Handel. Für Onlineshops versteht man unter direkten Zahlungsmethoden solche, die direkt in den Webshop integriert sind, etwa der Kauf auf Rechnung. Unter indirekten Bezahlmöglichkeiten versteht man etwa PayPal, also wenn der Kunde zur Verifizierung den Shop verlassen muss und die Eingabe auf einer anderen Seite vornimmt oder erneut tätigen muss. Dabei gilt es zu beachten: Mit der Aufforderung eine Eingabe zu wiederholen, steigt das Risiko, dass der potentielle Käufer abspringt.

Wer also online verkauft, sollte sicherstellen, so viele Zahlungsmethoden wie möglich zur Auswahl zu stellen. Dafür sind Verträge mit den jeweiligen Zahlungsdienstleistern oder auch Payment Service Provider (PSP) notwendig. Die Zahlungsdienstleister stellen dem Onlineshop die technische Verbindung zur Verfügung. Anschliessend erfolgt die Überprüfung auf Richtigkeit und Vollständigkeit durch den PSP und die Überweisung des Gesamtbetrags an den Händler.

Was es bei der Auswahl der Zahlmethode zu beachten gibt
Bei der Auswahl der passenden Zahlungsdienstleister und Zahlungsmethode gilt es für Händler viele Punkte zu berücksichtigen:

  • Kosten der Zahlungsmethode
  • Sicherheit der Zahlungsmethode
  • Nutzerfreundlichkeit
  • Akzeptanz und Verbreitung im Zielmarkt (bspw. Schweiz)
  • Einfache Rückabwicklung bei Retouren
  • Mobile Nutzbarkeit der Zahlungsmethode.

PayPal als Zahlungsmethode unverzichtbar

PayPal hat sich seit 1998 zur beliebtesten Zahlungsmethode nicht nur in Deutschland, sondern weltweit entwickelt. Deshalb sollte kein Onlineshop auf diese Zahlungsart verzichten. PayPal bietet für Anbieter gleich mehrere Möglichkeiten der Nutzung.

  • PayPal Geschäftskonto Zu Beginn bietet das PayPal Geschäftskonto die beste Möglichkeit, Standard-Zahlungen einzubinden. Für diese Zahlungsmethode fallen keine monatlichen Gebühren an.
  • PayPal Plus Bei PayPal Plus handelt es sich um eine professionelle Bezahlmethode. Im Vergleich zum Geschäftskonto werden weitere Optionen angeboten, etwa die benutzerdefinierte Zahlungsseite anstelle der Umleitung auf die PayPal Website und schnellere Zahlungsabwicklung ohne Zwischenhändler.

PayPal bringt als Zahlungsmethode im E-Commerce einige Vorteile mit. Durch die weltweite Akzeptanz und die einfache Nutzerführung bei gleichzeitig hoher Sicherheit ist PayPal äusserst beliebt. Nutzern gefällt ausserdem, dass die Zahlungsmethode nicht direkt im Onlineshop hinterlegt werden muss, eine Verifizierung mit E-Mail-Adresse und Passwort ist ausreichend.

Kauf auf Rechnung

Der Kauf auf Rechnung ist bei Kunden äusserst beliebt, da die Ware zu Hause genau begutachtet werden kann. Von Vorteil ist das insbesondere im Modebereich, wo oftmals mehrere Artikel zur Anprobe ohne klare Kaufabsicht bestellt werden. Bei der Rücksendung der Ware müssen so nur die Produkte bezahlt werden, die tatsächlich gekauft wurden.

Das Risiko eines Zahlungsausfalls ist beim Rechnungskauf für Onlinehändler jedoch sehr hoch. Aus diesem Grund ist die Zahlungsart im E-Commerce nicht sehr beliebt. Auch in Punkte Sicherheit müssen Abstriche gemacht werden, Missbrauch lässt sich schlecht vermeiden. Ohne die Angabe von Zahlungsdaten sinkt die Zahlungsmoral, auch die Überprüfung fällt schwer, ob der Besteller tatsächlich die richtigen Daten angegeben hat. Wer sich also einen Zahlungsausfall nicht leisten kann, sollte auf die Zahlungsmethode verzichten oder mit einem Zahlungsanbieter wie klarna zusammenarbeiten. klarna etwa übernimmt die Bonitätsprüfung von Kunden, bietet mit Pay later die Zahlung auf Rechnung an und übernimmt dabei das komplette Risiko, der Onlinehändler erhält auch bei Zahlungsausfall immer das Geld.

Zahlung mit Kreditkarte

Die Kreditkarte ist in Deutschland längst nicht so weit verbreitet wie in anderen Ländern, etwa in Amerika. Trotzdem gehört sich zu den beliebtesten Zahlungsmethoden. Besonders beliebt ist die Zahlung mit Kreditkarte bei Onlineshops im Bereich B2B (Business-to-Business).

Händler haben den Vorteil, dass die Zahlung sehr schnell erfolgt. Dadurch kann der Versand nach Zahlungseingang auch sehr schnell abgewickelt werden. Kunden haben wie bei der Lastschrift auch die Möglichkeit, sich das Geld zurückzuholen, sollte es Schwierigkeiten mit der Ware oder der Lieferung geben. Allerdings werden die Gebühren auch bei der Stornierung einer Zahlung fällig.

Mobile Payment im Onlineshop

Mobile Payment bezeichnet die Zahlungsabwicklung mittels Mobiltelefon, Tablet oder Smartwatch. Durch eine gute Umsetzung kann die Sicherheit erhöht und auch die Geschwindigkeit der Zahlungsabwicklung beschleunigt werden. Während das Mobile Payment im stationären Handel (Proximaty Payment) schon verbreiteter ist, ist die Zahlungsmethode im Onlinehandel (Remote Payment) noch nicht etabliert. Beim Remote Payment erfolgt die Zahlungsabwicklung unabhängig vom Aufenthaltsort des Käufers. Dazu wird eine Netzwerkverbindung benötigt. In der Regel wird eine App genutzt, über die der Bezahlvorgang gesteuert wird.

Was erwartet uns in der Zukunft?
Digitale Zahlungsmethoden wie PayPal sind unschlagbar beliebt. Aber auch mobile Payments gewinnen immer mehr an Bedeutung und gewinnen spätestens seit dem Deutschland-Start von Google Pay und Apple Pay an Beliebtheit. Das Smartphone entwickelt sich zum Geldbeutel der Zukunft.

Händler, Hersteller und Marken von Onlineshops sollten diese Trends beobachten. Dabei sollte nicht jeder Trend auch umgesetzt werden, sondern vielmehr ein zielgruppenspezifisches und kundenzentriertes Portfolio der Zahlungsmethoden angeboten werden. Neue vielversprechende Zahlungsarten wie etwa Mobile Payment sollten im Onlineshop zur Auswahl gestellt werden, unpopuläre und nicht oder selten genutzte Zahlungsmethoden entfernt werden. Durch die Optimierung der Zahlungsmethode im E-Commerce können neue Kunden gewonnen, die Conversion-Rate und damit auch der Umsatz gesteigert werden.

Wie beurteilen Sie die bei uns im Webshop angebotenen Zahlungsmethoden? Wünschen Sie sich andere? Weitere? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!

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