Office grün

Green Office – Nachhaltigkeit und Büro

5 min lesen 23 Januar 2020
Nicht nur im Privaten ist das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde, auch im Büro wird das Thema immer wichtiger. Da man pro Woche eine nicht unerhebliche Zeit bei der Arbeit verbringt, macht es Sinn sich auch während dieser Zeit mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu beschäftigen. Viele Verhaltensweisen kann man auch einfach aus dem Privatem adaptieren.

Was versteht man genau unter dem Begriff „Green Office“?

Unter dem Begriff green office werden 3 ökologische Aspekte des Themas Nachhaltigkeit gebündelt. Dazu gehört die Green IT (energie- & ressourceneffiziente IT), Green Behaviour (umweltbewusstes Verhalten der Mitarbeiter) und das Green Building (energiesparendes Gebäude).

Green IT

Bei der grünen IT geht es darum, den gesamte Lebenszyklus bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik umwelt- und ressourcenschonend zu gestalten. Das heisst der Ressourcenverbrauch soll während der Herstellung, der Nutzung und der Entsorgung der Geräte optimiert werden.

Auch die generelle Ressourceneinsparung kann man hier dazu zählen – sprich wenn zum Beispiel Videokonferenzen statt Dienstreisen durchgeführt werden.

Bei der Herstellung kann zum Beispiel auf die Reduktion von Energie- und Materialverbrauch, von Abwärme und Schadstoffen geachtet werden. Bei der Nutzung kann man auf die Reduktion des Energieverbrauchs, auch Abwärme und Schadstoffe und unnötigen Ausdrucken im Druckerbereich achten. Bei der Entsorgung kann man auf Recycling und eine energiesparende Entsorgung achten.

Der blaue Engel Der blaue Engel
Es gibt auch Umweltlabels, an denen Sie sich beim Kauf orientieren können. Das bekannteste Umweltzeichen, ist gleichzeitig auch das älteste und erfolgreichste. Der blaue Engel. Im IT-Bereich gibt es das Siegel für zum Beispiel Computer, Drucker, Kopierer, Multifunktionsgeräte und schnurlose Telefone.
Energy-Star-Label Energy-Star-Label
Ein weiteres Label ist das Energy-Star-Label der amerikanischen Umweltbehörde. Die Europäische Union hat ein Abkommen mit der US-Regierung, dass sie auch an dem Programm teilnehmen. Es kennzeichnet zum Beispiel folgende energiesparende Bürogeräte: Computer, Bildschirme, Kopiergeräte, Drucker, Scanner, Faxgeräte und Multifunktionsgeräte.
EU Ecolabel EU Ecolabel
Seit 1992 gibt es das europäische Umweltzeichen EU Ecolabel (auch gerne Euro-Blume genannt). Bei Produkten, die dieses Label besitzen, wurden die Umweltauswirkungen, bezogen auf die gesamte Lebensdauer bezogen, geprüft. Wenn diese Produkte geringere Umweltauswirkungen, bei gleichbleibender Sicherheit oder Gebrauchstauglichkeit haben, als der Marktdurchschnitt, bekommen sie das Label.

Green Building

Auch beim Gebäude soll der Gedanke der Nachhaltigkeit mitberücksichtigt werden. Ein grünes Gebäude zeichnet sich durch zum Beispiel hohe Ressourceneffizienz in den Bereichen Energie, Wasser und Material aus. Des Weiteren sollen auch schädliche Auswirkungen auf die Umwelt (Abfall, Verschmutzung und Zerstörung) und die Gesundheit reduziert werden. Auch hier soll der gesamte Gebäudelebenszyklus berücksichtigt werden. Das beginnt bei der Projektentwicklung und Planung, geht weiter bei der Konstruktion und dem laufenden Betrieb und endet erst nach der Wartung und Demontage.

Einige Massnahmen fallen einem sofort ein:

  • Nutzung des Sonnenlichts
  • Einsatz von Pflanzen/grüne Dächer und Fassaden
  • Kies statt Beton auf dem Parkplatz
  • Grauwasser nutzen
  • Erzeugung/Nutzung erneuerbarer Energien

Viele Länder haben für energieeffiziente Gebäude eigene Standards formuliert und entwickelt.

Bei diesem Punkt des Green Office hat der einzelne Mitarbeiter wenig Einfluss. Dies wird massgeblich von der Geschäftsleitung beeinflusst und gesteuert. Anders bei dem nächsten Punkt. Bei diesem kommt es gerade auf das Mitwirken eines jeden einzelnen Mitarbeiters an.

Green Behaviour

Bei diesem Punkt ist jeder Mitarbeiter gefragt. Hier kommt es darauf an, dass jeder Mitarbeiter die Notwendigkeit von umweltbewusstem Verhalten erkennt und entsprechend seine Verhaltensweisen anpasst und verbessert.

Der bewusste Umgang mit umweltfreundlichen Büromaterialien ist ein wichtiger Bestandteil. Der erste Schritt ist der Einsatz von umweltfreundlichem Material. Zum Drucken oder Kopieren eignet sich zum Beispiel das umweltfreundliches Kopierpapier Equality Plus. Dieses besteht aus 100% Altpapier und hat dennoch einen Weissegrad von 95 CIE. Es ist mit dem blauen Engel und dem EU-Ecolabel zertifiziert.

Für kleine Gedankenstützen gibt es die recycelten Haftnotizen von 3-M, die ebenfalls mit dem blauen Engel ausgezeichnet sind und zu 100% aus Altpapier bestehen.

Der zweite Schritt ist die generelle Reduzierung von Materialien. Man kann viele Dateien doppelseitig ausdrucken oder falsch ausgedrucktes als Notizblätter verwenden. Man kann neben dem Drucker oder direkt auf den Schreibtischen der Mitarbeiter eine Ablage für solches Notizpapier bereitstellen und dort die Fehldrucke mit der unbedruckten Seite nach oben hineinlegen.

Weitere Verhaltensweisen, die man schon im Privaten durchführt, kann man auch im Büro durchführen.

  • Mülltrennung durchführen
  • Mehrweg- statt Einweggeschirr nutzen
  • Treppe statt Aufzug nehmen
  • Nachfüllprodukte verwenden
  • Umweltfreundliche Produkte kaufen
  • Pflanzen für das allgemeine Wohlbefinden
  • Klimaneutraler Versand
  • Wiederverwendung von Umschlägen oder Kartonverpackungen

Wo kann man ansetzen?

Wenn man sich dem Thema green office annehmen möchte, kann man am Schnellsten Veränderungen mit dem Punkt Green Behaviour herbeiführen. Im normalen Büroalltag kann man viele Kleinigkeiten und Verhaltensweisen direkt umstellen. An der grünen IT kann man mittelfristig arbeiten und nach und nach Umstellungen an vorhanden Geräten vornehmen oder bei notwendigen Neuanschaffungen auf das Vorhandensein von Umweltsiegeln achten. An dem Punkt green buliding muss man eher langfristig arbeiten.

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