Vorteile von Papier-Packband

7 min lesen 04 November 2019
Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey werden in der Schweiz pro Kopf und Jahr 9 Pakete versendet. Zum Vergleich: In Deutschland sind es fast dreimal so viel. Das Nachbarland ist Spitzenreiter bei der Anzahl verschickter Pakete. Mit 24 Paketsendungen pro Jahr und Kopf liegt es im internationalen Vergleich ganz weit vorn (Grossbritannien: 22, Niederlande beispielsweise nur 12).
Basis dieser Zahlen sind jedoch nur die Pakete, die an „Privat“ versendet werden. Welche Menge Kartons jedoch auch im sogenannten B2B-Geschäft täglich befüllt, gepolstert, verschlossen und transportiert werden, können wir nur erahnen. Wieso das Papier-Klebeband einer unserer Favoriten beim Verschliessen von Kartons ist und welche Vorteile von Papier-Packband es gibt, verraten wir hier.

Bei dieser immensen Menge Pakete, die täglich verschlossen und geöffnet und im Anschluss entsorgt werden, gilt es folgende Aspekte im Blick zu behalten: Die Handhabung (eine einfache Anwendung beim Anbringen), die Sicherheit (wie zuverlässig hält das Klebeband – und wie manipulationssicher ist es?), das komfortable Öffnen (insbesondere für den Endverbraucher relevant, der gegebenenfalls ohne Werkzeug öffnet), und zu guter Letzt: Die einfache und vor allem ökologisch möglichst unbedenkliche Entsorgung.

Einstofflichkeit – einer der Vorteile von Papier-Packband

Rollen wir das Ganze mal von hinten auf: Die ganze, grosse Zahl an Kartons muss nach Gebrauch entsorgt und recycelt werden. Hier hat das Papierpackband ganz eindeutig die Nase vorn: Durch den Einsatz von Papier- statt PVC- oder PE-Klebeband wird die Menge an Plastikmüll signifikant reduziert. Darüber hinaus ist dank der einstofflichen Verpackung (das umweltfreundliche Klebeband sowie Karton können gemeinsam dem Papierrecycling zugeführt werden!) ein sortenreines Recycling möglich. Im Idealfall wurde zum Polstern des Pakets ebenfalls Papierpolster verwendet, dann kann tatsächlich alles gemeinsam über das Altpapier entsorgt und ohne aufwändige Trennverfahren recycelt werden. Ganz klar einer der Haupt-Vorteile von Papier-Packband.

Papierpackband trägt seinen nicht unwesentlichen Teil zur Reduzierung von Verunreinigungen im Recycling-Kreislauf bei.

Kunden mögen Papier

Dieses Argument für mehr Nachhaltigkeit wissen auch die Verbraucher zu schätzen.  Studien belegen, Verbraucher bevorzugen Verpackungen, die vor allem recycelbar sind. So gesehen ist der Einsatz von Papier, wo immer möglich, der richtige Weg.

Aber reichen ökologische Argumente und die hohe Akzeptanz beim Kunden? Wie sieht es aus mit Klebkraft und Sicherheit? Auch hier liegen die Vorteile von Papier-Packband auf der Hand.

Kann ein Papier-Klebeband alle Anforderungen an ein Paketband erfüllen?

Eine ganz zentrale Rolle für einen sicheren Versand beziehungsweise Transport spielt die Verschlussart. Fast immer wird der Karton mit einem Klebeband verschlossen. Und das bekommt einiges zu tun, denn das Klebeband muss beim Anheben des Kartons die gesamte Gewichtslast des Paketes aushalten: Der Karton wird in der Regel oben wie unten mit Klebeband geschlossen, d.h. beim Anheben wirken grosse Kräfte auf das Klebeband, das den Karton unten zusammenhält.

Ob das Klebeband diesen Kräften standhalten wird, verraten die Angaben zu diesen Begrifflichkeiten:

  • Soforthaftung (Adhäsion) – die Anfangsklebkraft: Sie sagt nichts über die Klebkraft an sich aus, sondern gibt Auskunft darüber, wie schnell der verwendete Klebstoff nach dem  Anbringen aushärtet. Eine geringe Adhäsion kann von Vorteil sein, da sich die Position des Klebebandes eventuell noch einmal korrigieren lässt – auch wenn das im Sinne der Klebkraft nicht unbedingt zu empfehlen ist.
  • Klebkraft (Kohäsion) – die Klebkraft eines Klebebandes nachdem die Verbindung zum Untergrund-Material „final“ ist, es also seine volle Klebewirkung entwickelt hat.
  • Scherfestigkeit – besagt wie schnell Dein Produkt auf einer beklebten Fläche «abrutscht»
  • Reisskraft – gibt an, unter welcher Belastung reisst das Klebeband und damit verbunden die Bruchdehnung: Wie dehnfähig ist das Klebeband?

Die Klebkraft von Klebeband

So wird die Kraft genannt, die nötig ist, um einen Klebebandstreifen abzuziehen. Sie variiert natürlich auch je nach Untergrund und der korrekten Art der Anwendung. Sie wird in der Regel an einem 25 mm breiten Klebestreifen gemessen und trägt die Einheit N/25mm. Ganz klar: Je höher die Klebkraft, desto besser die Verbindung mit dem Untergrund-Material, in unserem Falle meist Karton. Ein Klebeband mit einer hohen Klebkraft, das sich sauber und vollflächig mit dem Karton verbunden hat, wird auch hohen Gewichtsbelastungen standhalten.

Damit Angaben zur Klebkraft vergleichbar sind, unterliegen sie der Norm EN 1939:2003. Dort ist unter anderem geregelt, dass unter Laborbedingungen und auf poliertem Stahl gemessen wird.

Die Reisskraft von Klebeband

Die Reisskraft hingegen ist unabhängig von der Klebkraft. Sie gibt an, um wie viel Prozent sich ein Klebeband unter Belastung verlängert beziehungsweise dehnt, bevor es reisst. Die Reisskraft (oder auch Reissdehnung) ist also rein materialabhängig. Hier kommt es im Wesentlichen auf das Trägermaterial an: Papier? Gewebe? Folie?

Papierklebeband besitzt eine vergleichbare Reissfestigkeit wie PP-Band und eignet sich daher hervorragend zum Verschliessen von leichten bis mittelschweren Kartonagen. Bis zu 30 kg sind kein Problem – für Gewichte darüber hinaus bietet das fadenverstärkte Papier-Packband noch mehr Reissfestigkeit.

Nassklebeband zeichnet sich sogar durch seine extrem hohe Reissfestigkeit aus: Auch bei hohen Temperaturschwankungen und ungünstigen klimatischen Einflüssen haftet es hervorragend auf zum Beispiel recyceltem Karton – und nimmt es mit Belastungen von bis zu 75 kg (!!!) auf. Werden die Kräfte zu gross, wird es reissen, ohne sich vorher gedehnt zu haben. Denn Nassklebeband besitzt nahezu keine Dehnbarkeit (unter 4%). Ein Nachteil?

Nicht unbedingt. Denn:

Geringe Dehnkraft schützt vor Manipulation!

Bei zunehmendem Druck auf die verklebten Kartonwände gibt Folienklebeband nach. Es dehnt sich aus. Der Karton bleibt zwar weiterhin verschlossen, allerdings öffnen sich die Deckelklappen je nach Elastizität des Klebebands und kleinerer, unfixierter Inhalt könnte herausfallen. Nicht so das Papier-Klebeband: Es hält die Kartonklappen solange zusammen, bis es unter den Kräften nachgibt und reisst. Das allerdings tritt aufgrund der hohen Festigkeit – insbesondere bei fadenverstärkten Papierklebebändern nur unter extremer Belastung ein.

Was ist Nassklebeband? Und wieso ist es besonders manipulationssicher?

Nassklebeband geht mit dem zu verschliessenden Karton eine unlösbare Verbindung ein. Das heisst:  Beim Nassklebeband ist ein Ablösen nicht möglich. Zum Öffnen muss das Klebeband zerstört werden, auf dem Karton bleiben Rückstände. Ein unbemerktes Öffnen für einen Blick (oder sogar einen Griff!) ins Kartoninnere ist schlicht unmöglich. Unser Nassklebeband fadenverstärkt garantiert zusätzlich doppelte Sicherheit.

Kann man Papier-Klebeband bedrucken?

Ja – ein weiterer der Vorteile von Papier-Packband! Auch beim Einsatz von Papier-Paketband muss nicht auf „Farbe“ verzichtet werden. Sowie das Papier-Packband (Standard und fadenverstärkt) als auch das Nassklebeband kann mit einem Logodruck versehen werden. Im Vergleich zum bedruckten Papierklebeband bietet bedrucktes Nassklebeband noch einen weiteren Vorteil: Da es sich, wie oben erwähnt, bei Belastung nicht ausdehnt, ist das Logo auch optimal lesbar, selbst wenn das Paketband grossen Kräften ausgesetzt war. Hier kann es Ihnen bei den Folien-Varianten durchaus schon einmal passieren, dass Ihr Logo durch Dehnung unerwünscht „in die Breite“ geht.

Die Geschichte des Klebebandes

Die Geschichte von Klebeband hingegen „dehnt“ sich weit in die Vergangenheit. Ein 1901 von Oscar Troplowitz für die Firma Beiersdorf AG entwickelter Klebeverband (bekannt unter dem Begriff „Leukoplast“) gilt als „Urvater“ des Klebebandes, wie wir es heute kennen und millionenfach verwenden. Rund 20 Jahre später, im Jahr 1923 begann Richard Gurley Drew, Ingenieur für 3M, mit einem an den Rändern mit Klebstoff beschichtetem Papier-Kreppband zu experimentieren. Im Jahr 1930 wurde das erste, transparente Klebeband eingesetzt.

Heute gibt es rund 900 verschiedene Arten von Klebeband am Markt.
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