Paletten packen – Palettieren leicht gemacht

7 min lesen 25 Januar 2018
Paletten sind die idealen Ladungsträger, auf ihr können mehrere Güter zu einer Ladeeinheit zusammengefasst werden. Damit können mehrere Güter in einem Stück transportiert und gelagert werden.
Lagerhäuser mit entsprechendem Budget und viel Fläche palettieren ihre Waren vollautomatisch. Das macht Sinn – ökonomisch wie ökologisch. Aber längst nicht alle Unternehmen können sich die dazu nötigen Investitionen leisten. So wird in vielen Unternehmen nach wie vor von Hand palettiert: Eine mühsame Aufgabe, die erhebliche körperliche Anstrengungen erfordert und bei der mit grosser Sorgfalt vorgegangen werden muss.

Paletten packen muss gelernt sein

Beim Transportieren treten immer Belastungen auf, egal auf welchem Transportweg. Beim Beladen der Palette sollte also beachtet werden welche Belastungen beim Transport auftreten können. Dementsprechend kann das richtige Verpackungsmaterial sowie der richtige Ladungsträger gewählt werden (siehe dazu auch den Beitrag zu den verschiedenen Palettenarten). So hat eine Palette die nur im LKW transportiert wird ganz andere Anforderungen wie eine Palette, die vom LKW in einen Seecontainer verladen wihttps://www.rajapack.ch/verpackungsnews/paletten-artenrd oder per Luftfracht versendet wird.

Eine Palette bildet den Ladungsträger, verbunden mit der Ware werden sie zu einer Ladeeinheit. Benötigt werden:

Die Umverpackung
Benötigt werden die richtigen Kartons zum manuellen Palettieren.
Umreifung:
Benötigt wird geeignetes Werkzeug zum Umreifen der Palette.
Umstretchen:
Das richtige Werkzeug zum Umstretchen einer Logistikpalette ist entscheidend.
Palettenschutz:
Das richtige Zubehör zum Schutz der Palette ist wichtig.

1. Packgut Schützen und verschliessen

Die zu versendende Ware sollte gut geschützt und verpackt sowie fest verschlossen sein. An dieser Stelle sollte bei der Wahl des Verpackungsmaterials bereits berücksichtigt werden welche Transportwege genutzt werden – Strasse, Eisenbahn, See- oder Luftverkehr. Denn je nach Transportweg müssen höhere Belastungen ausgehalten werden, die entscheidend sind für die Wahl der richtigen Verpackung und des geeigneten Füll- und Polstermaterials.

Ob die Palette widerstandfähig und stabil wird, steht (und fällt!) mit der Verwendung der richtigen Kartons. Wenn möglich sind palettierbare Kartons, die speziell auf das Palettenformat zugeschnitten sind, die beste Wahl.

Berücksichtigen Sie dabei:

  • Das maximale Gewicht, das jeder der Kartons tragen soll und dann die entsprechende Qualität (1-wellig, 2-wellig…) wählen.
  • Die endgültige Grösse Ihrer Palette, um die Grösse der verschiedenen Kartons zu wählen, die in die Palette integriert werden sollen. So können leeren Raum in beziehungsweise auf der Palette begrenzen – ein Kostenreduzierungsfaktor, und gleichzeitig ein Stabilitätsgarant!

2. Palette beladen

Damit eine optimale Ladeeinheit entsteht, sollte die Palette immer so beladen werden dass die Packstücke auf das Palettenformat passt. Sollten Zwischenräume entstehen, diese stets nach innen verlegen, das Aussenmass der Palette sollte immer eingehalten werden. Eventuell entstehende Zwischenräume können mit Abstandshaltern ausgefüllt werden. Nach Möglichkeit „Säulenstapel“ vermeiden, hier ist die Gefahr gross, dass der Verbund kippt, damit geht auch die Stabilität des einzelnen Kartons verloren, da beim Kippen die gesamte Last auf den untersten Karton konzentriert wird. Bei verschiedenen Kartongrössen, empfiehlt es sich beim Stapeln mit dem kleinsten Karton zu beginnen und mit dem grössten Karton zu enden. Zusätzlich gilt: Schwere Kartons nach unten lagern, leichtere Kartons in die oberen Lagen der Palettenladung. Eine Verbundstapelung ist stets zu bevorzugen, da die Palette dadurch stabiler wird.

3. Palettenladung sichern

Um die Stabilität der Ladung auf der Palette zu erhöhen, können beispielsweise Zwischenlagen verwendet werden, die das Rutschen von einzelnen Kartonlagen auf der Palette verhindern. Auch Kantenschutzprofile an den Seiten verhindern eine Beschädigung beim Verladen der Palette und verstärken die Palettenladung zusätzlich.

Unser Tipp: Paletten Container für noch mehr Stabilität
Für maximale Stabilität empfehlen wir die Verwendung von Paletten-Containern. Diese Export- bzw. Lagercontainer aus Pappe haben exakt die Abmessungen Ihrer Palette. So können Sie ganz einfach die Raumausnutzung optimieren, und erhalten zudem noch mehr Stabilität und Schutz auf der Palette.

4. Ladung mit Ladungsträger verbinden

Damit die Ladung mit dem Ladungsträger zu einer wirklichen Ladeeinheit wird, müssen sie miteinander verbunden werden. Mit Umreifungsband können grosse Kartonagen direkt mit der Palette verbunden werden. Um Schäden beim Spannen zu vermeiden, können die Kanten der Ladung mit Kantenschutzecken geschützt werden. Stretchfolie schützt Palettenladungen zusätzlich vor Staub und Schmutz. Wird die Ladung manuell umstretcht dient die Folie wirklich nur als Schutzbarriere gegen Staub und Schmutz. Lediglich beim Stretchen mit Stretchwickelmaschine kann eine ausreichende Sicherungskraft erreicht werden und die Folie ist ausreichend mit der Palette verbunden. Paletten können auch mit Hilfe von Schrumpffolie gesichert werden. Allerdings ist hier immer der Einsatz von Wärme notwendig. Zusätzlich schützen Palettenschutzfolien oder Schutzplanen, die die Oberseite der Palette nach dem Umstretchen vor Witterungseinflüssen und Staub schützen.

Varianten der Umreifung

Bei der Palettierung empfiehlt es sich auf Umreifungsgeräte zurück zu greifen, um die Abläufe beim Palettieren beschleunigen.

  • Mit dem manuellen Spann- und Verschlussgerät können Paletten so gespannt werden, dass sie sich nicht öffnen. Wir empfehlen den manuellen Spanner, wenn sehr wenige Paletten täglich im Umlauf sind, da die Bedienung nicht einfach ist.
  • Ein manuelles Hand-Umreifungsgerät ist für Lager interessant, die häufig manuell Palettieren. Es ermöglicht dem Bediener, beide Enden des Riemens zu verbinden und mit einem Umreifungsestrich zu befestigen. Das halbautomatische Umreifungsgerät wird diejenigen interessieren, die viel und oft palettieren, denn es erhöht die Geschwindigkeit des Umreifens.

Umstretchen

Nach dem Umreifen der Palette ist das Umstretchen der nächste Schritt. Die Auswahl bei Stretchfolie ist gross, folgende einfache Regeln für eine manuelle Palettierung sollten beachtet werden:

  • Die «normale» Handstretchfolie entspricht den meisten Palettieranforderungen von Unternehmen. Sie ist leise, widerstandsfähig und transparent und eignet sich für Paletten jeder Grösse. Unsere Castfolie ist dabei eine besonders umweltfreundliche Lösung.
  • Eine vorgedehnte Stretchfolie kann eine gute Idee sein, wenn mittelschwere Paletten mit flachen Winkeln vorbereitet werden. Ihr grosser Vorteil? Sie ist halb so dick und ermöglicht daher müheloses manuelles Palettieren.
  • Abroller ermöglichen das Umstretchen der Paletten in deutlich komfortablerer Körperhaltung – bei gleichzeitiger Verbesserung des Endergebnisses!

5. Palette kennzeichnen

Jede Palette muss mit Adresse sowie Lieferschein oder weiteren Versanddokumenten versehen werden, die in Dokumententaschen ideal geschützt sind. Zusätzlich sollte die Ladeeinheit entsprechend der Ladung mit entsprechenden Warnetiketten gekennzeichnet werden. Palettenhütchen bieten einen zusätzlichen Schutz, falls auf die Palette nicht gestapelt werden darf.

Stapelschutz mit dem Palettenhütchen

Gegenüber den Warnetiketten «DO NOT TOP LOAD» haben die Palettenhütchen gleich mehrere Vorteile:

    1. Sie fallen besser auf! Je nachdem wo der Warnhinweis angebracht wurde, wird er beim Rangieren im Lager nämlich tatsächlich übersehen.
    2. Sie stellen zusätzlich zur optischen Warnung auch noch eine physische Hemmschwelle dar: Während ein Aufkleber gerne auch einmal „übersehen“ werden kann, wird beim Stapeln von mit Hütchen gekennzeichneten Paletten etwas nachweislich zerstört – selbst hartgesottene Platzoptimierer zögern.
    3. Nach mehrmaligem Umladen weiss der Empfänger nicht unbedingt, ob die Palette den kompletten Transportweg tatsächlich ohne „Rückengepäck“ zurückgelegt hat. Die Palette wird angenommen und erst nach dem Öffnen stellen sich mögliche Schäden durch das Beladen heraus. Ärgerlich – und teuer, denn nach der Quittierung der Annahme lässt sich unsachgemässe Behandlung beim Transport so gut wie nicht mehr nachweisen. Das zerstörte Palettenhütchen jedoch legt in einem solchen Fall Zeugnis ab: Hier wurde aufladen! Der Empfänger kann die Ware gegebenenfalls genau prüfen oder ablehnen.[/su_column]
      Homogen, stabil, geschützt und sicher: Auf diese Weise kann die Palette auf die Reise gehen.
      Wie die Paletten innerhalb des Unternehmens sicher und effektiv bewegt werden können kann in unserem Beitrag zum Thema Lagerfahrzeuge nachgelesen werden.Im Webshop haben wir Produkte rund um das Thema umweltfreundliches Palettieren zusammengestellt.
Kommentare (2)
  1. Guten Tag,
    hiermit möchte ich um die Genehmigung bitten, das Schema «richtig palettisieren› in meinem Deutschkurs einzusetzen.
    Nebenbei erlaube ich mich, darauf hinzuweisen, dass der Tipp unter Nummer 2 im Bild nummer 3 nicht befolgt wird.
    Danke im Voraus für die Genehmigung.
    Mit freundlichen Grüssen
    Georges Vanpoucke

    • Guten Tag Herr Vanpoucke,

      vielen Dank für Ihre Anfrage! Wir freuen uns, dass unsere Unterlagen gleich in doppeltem Sinne lehrreich sein können. Wir glauben zwar, dass es rein sprachlich gesehen besser geeignete Texte gibt, um Deutsch zu lernen, aber sowohl Sie als auch ihre Schüler scheinen sich sehr für das Thema zu interessieren – genau wie wir. 🙂 Daher haben wir nichts dagegen, dass Sie die Unterlagen als Anschauungsmaterial im Unterricht nutzen. Bitte verzichten Sie auf eine Vervielfältigung über das nötige Mass hinaus. Auch eine Veröffentlichung oder Nutzung des Materials für werbliche Zwecke ist nicht gestattet.

      Danke auch für den Hinweis zum Bild, Sie haben recht in diesem Ausschnitt sind die Grossen Kartons unten. Allerdings handelt es sich bei den grossen Kartons in diesem Beispiel um schwere Kartons, weswegen sie aufgrund ihres Gewichtes unten platziert wurden. Wir haben den Hinweis beim 2. Bild ergänzt.

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